Es ist genug Sonne für alle da
Über 1.600 Sonnenstunden wurden im Jahr 2024 in Bremen gemessen. Genug Energie, um den haushaltseigenen Strombedarf oder einen großen Teil der Brauchwassererwärmung durch moderne Solartechnologie abzudecken – ohne das Klima zu belasten. Wie das geht, was sich wirtschaftlich rechnet und wo Sie Beratung und Förderung erhalten, erfahren Sie hier.
Beratung für Hauseigentümer*innen
In Bremen gibt es verschiedene Möglichkeit sich zur Installation oder Instandhaltung einer Solaranlage (Photovoltaik wie Solarthermie) beraten zu lassen. Die hier aufgeführten Beratungen sind kostenfrei oder werden gegen eine geringe Selbstkostenbeteiligung angeboten.
Das Solarkataster gibt Auskunft über Ihr Dach
Auf den Solardachwebseiten der Stadt Bremerhaven und der Stadt Bremen können Sie sich seit 2010 beziehungsweise 2013 anzeigen lassen, ob sich die Dachflächen Ihres Gebäudes grundsätzlich für eine photovoltaische oder solarthermische Nutzung eignen.
Das Solarkataster bezieht hierfür Informationen über die Höhe von Gebäuden, die Neigung von Dächern und den Schattenwurf der Umgebung, z.B. durch Bäume oder Gebäude in der Nachbarschaft, ein. All das ist relevant für das Potenzial eines Daches, Sonneneinstrahlung in nutzbare Energie umzusetzen – je mehr Sonne, desto besser. Im Kataster sind die Dächer je nach Eignung unterschiedlich eingefärbt. Hieran lässt sich die prognostizierte Wirtschaftlichkeit und die Menge Kohlendioxid, die durch die Sonnennutzung eingespart werden kann, abschätzen. Interessierte können ihre Straße eingeben und sich per Mausklick die Daten für das eigene Dach anzeigen lassen. Probieren Sie es doch gleich mal mit Ihrer eigenen aus!
Eine individuelle Solarberatung bezieht weitere Daten, wie beispielsweise die Statik des Daches, in die Beurteilung der Eignung ein. Daher lohnt es sich bei Interesse unbedingt, eine kostenfreie, individuelle Beratung in Anspruch zu nehmen.
Aufsuchende Energieberatung (Fokus: Solar) der Verbraucherzentrale
Privatpersonen können sich von der Verbraucherzentrale bei sich zu Hause rund um die Installation einer Solaranlage zur Stromerzeugung oder Warmwasserbereitung auf dem eigenen Dach beraten lassen. Seit Mai 2021 ist dieses Angebot im Land Bremen kostenfrei nutzbar.
Orientierungsberatung im Klima Bau Zentrum
Das Klima Bau Zentrum ist der Ort für Menschen im Land Bremen, die ihr Haus energieeffizient und nachhaltig modernisieren wollen. Mit kostenlosen, individuellen Beratungsmöglichkeiten, einer anschaulichen Ausstellung, informativen Veranstaltungen und kreativen Bildungsangeboten rund um das Thema Klimaschutz gibt das Klima Bau Zentrum wertvolle Orientierung im Maßnahmen- und Förderdschungel.
Wirtschaftlichkeit
Um einen ersten Überblick über die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaik-Anlage bei Ihnen zu Hause zu bekommen, können Online-Rechner wie z.B. von der HTW Berlin genutzt werden. Solch eine Kalkulation dient als erste Orientierung und ersetzt keinesfalls eine genaue Berechnung und eine ausführliche Beratung.
Auch die Solarkataster für Bremen, Bremerhaven oder umzu liefern eine grobe Abschätzung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und hilft so bei der ersten Abwägung, ob sich die Investition in eine Photovoltaik-Anlage lohnt. Berücksichtigt werden bei der Berechnung die Art der Anlage, der Eigenverbrauch, der Standort, die Ausrichtung und die Dachneigung sowie die Betriebskosten und mögliche Kredite.
Terminanfrage
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Downloads & Videos
Wie funktioniert Solarenergie und was muss man zur Anschaffung wissen? Hier geht es zu Kurzinfos zu verschiedenen Technologien, Vortrags-Aufzeichnungen und mehr.
Beispiel aus der Praxis
Solarstrom im Privathaushalt produzieren und nutzen
Achim Boot aus Burglesum hat sich sowohl aus ökologischen als auch ökonomischen Gründen für eine Photovoltaikanlage entschieden – und die Rechnung geht auf: Die Hälfte des Energiebedarfs decken er und seine Familie über den selbst produzierten, sauberen Strom ab. Das funktioniert unter anderem deshalb, weil Waschmaschine, Geschirrspüler & Co. so programmiert sind, dass sie meist tagsüber laufen. Die Energiekosten sind entsprechend gesunken. Überschüssigen Strom speisen sie ins öffentliche Netz ein und erhalten dafür eine festgeschriebene Vergütung.
Was Achim Boot dazu bewegt hat: „Die Investition hat sich wohl nach zehn Jahren amortisiert. Was mir und meiner Frau mit Blick auf unsere Kinder aber viel wichtiger ist: Wir helfen damit, die Lebensqualität zukünftiger Generationen zu verbessern.“
Größe der Anlage in kWp (installierte Leistung) | 9,9 kWp |
Investitionskosten Anlage | 13.500 € |
Inbetriebnahme | Februar 2018 |
Ertrag in kWh pro Jahr | 10.440 kWh |
Solarer Eigenverbrauch in % bezogen auf den solaren Jahresertrag | 50 % |

Förderung
Für Privatpersonen gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten für Solartechnik in Form von zinsgünstigen Krediten oder Zuschüssen.
Photovoltaik
Die Einspeisevergütung für PV-Strom wird nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert. Eine Übersicht finden Sie hier. Es gibt aber noch weitere Fördermöglichkeiten:
Die Förderbank BAB hat zum 01.06. mit der Programmerweiterung "Photovoltaik nach Plan" gestartet. Der Baustein ergänzt ihr Programm „Rund ums Haus“, welches für Privatpersonen und Wohnungseigentümergemeinschaften zinsgünstige Darlehen bietet. Neben der eigentlichen PV-Anlage können auch Speicher und notwendige Randarbeiten beispielsweise an der Elektroinstallation sowie Lademöglichkeiten für Elektromobilität mitfinanziert werden.
Der Zinssatz liegt derzeit bei etwas 4,3 % und ist damit deutlich günstiger als das KFW Programm 270 „Erneuerbare Energien Standard“, welches zwischen 5,21 und 12,03% liegt, da das KFW 270 auf große gewerbliche Anlagen und nicht auf kleine private Anlagen ausgerichtet ist.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet mit ihrem Programm 270 einen Förderkredit für die Installation von Photovoltaik-Anlagen. Um als Privatperson einen solchen Kredit erhalten zu können, muss jedoch zumindest ein Teil des selbst produzierten Stroms ins Netz eingespeist werden.
Stromspeicher
Auch Speicher für Solarstrom können über die günstigen Förderkredite der BAB über den Baustein "Photovoltaik nach Plan" abgedeckt werden.
Der Standard - Kredit für erneuerbare Energien der KfW deckt ebenfalls die Finanzierung von Batteriespeichern oder anderen Stromspeicheranlagen (Power-to X-Technologien) ab.
Solarthermie
In jedem Fall sollte vor dem Einbau einer Solaranlage für die Raumheizungsunterstützung geprüft werden, ob nicht durch andere Maßnahmen wie zum Beispiel bessere Fenster oder erhöhte Wärmedämmung des Daches Energie effizienter eingespart werden kann. Eine Gebäudeenergieberatung kann hier Klarheit verschaffen. Diese wird von der BAFA und der Klimaschutzagentur energiekonsens (für Gebäude im Land Bremen) gefördert. Eine solarthermische Anlage kann anschließend immer noch installiert werden.
Für kleinere Solaranlagen zur alleinigen Warmwasserbereitung im Gebäudebestand gibt es vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) einen Zuschuss von 500 €. Größere Anlagen mit 11 bis 40 m² werden mit 50 €/m² Bruttokollektorfläche gefördert. Die swb bietet ihren Wärmebezugskunden eine Förderung von maximal 150 €.
Solaranlagen zur kombinierten Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung mit einer Größe von bis zu 14 m² Kollektorfläche bekommen im Gebäudebestand vom BAFA einen Zuschuss von 2.000 €. Größere Anlagen mit 15 bis 40 m² Bruttokollektorfläche werden mit 140 €/m² Bruttokollektorfläche gefördert (s. auch Innovationsförderung). Die swb bietet Ihren Wärmebezugskunden hier einen Zuschuss von maximal 300 € an.
Für beide Solaranlagentypen gibt es verschiedene Zusatzförderungen, unter anderem für die erstmalige Anschaffung einer Brennwertheizung, für eine Kombination der Solaranlage mit einer Wärmepumpe oder einer Biomasseanlage oder auch für eine Optimierung der Heizungsanlage. Des Weiteren kann ein sogenannter Effizienzbonus in Anspruch genommen werden. Die Innovationsförderung kann außerdem für größere Solarthermieanlagen ab 20 m² Bruttokollektorfläche, die auf Wohngebäuden mit mind. drei Wohneinheiten oder auf einem Nichtwohngebäude mit mind. 500 m² Nutzfläche errichtet werden, in Anspruch genommen werden. Diese Zuschüsse können sowohl für Gebäude im Bestand als auch für Neubauten abgerufen werden. Nähere Einzelheiten und eine Übersicht über die Angebote der BAFA können Sie auf deren Homepage finden.
Förderübersicht Solarthermie der BAFA
Die Anschaffung einer Solarthermie-Anlage kann auch über einen besonders günstigen Förderkredit der BAB, mit dem Baustein "Energetische Sanierung" aus dem Programm "Rund ums Haus" finanziert werden. Darüber können Solarthermieanlagen sowie PVT-Module gefördert werden.
Für die Finanzierung einer Solarthermie-Anlage bietet auch die KfW Förderkredite, wie zum Beispiel das Programm 270 "Erneuerbare Energien – Standard". Je nachdem, ob ein klimafreundlicher Neubau geplant ist oder in einer Bestandsimmobilie modernisiert werden soll, gibt es verschiedene Angebote für Privatpersonen.